Smartphone Elektroschrott - Gemeinsam nachhaltig und ökologisch handeln
Durchschnittlich wird ein Smartphone etwa 2 Jahre genutzt, bevor es von einem neuen ersetzt wird. Das kann an Defekten liegen, wie beispielsweise einem leistungsschwachen Akku oder aber an der Attraktivität, ein nagelneues Handy zu besitzen mit den neusten Features und modernerem Design. Deshalb verwundert es nicht, dass mit der stetigen Zunahme an verkauften Mobiltelefonen auch die Menge an anfallendem Elektroschrott wächst. Das UNEP schätzt die jährliche Zunahme an internationalem Elektroschott auf 40 Millionen Tonnen.
Doch was passiert mit dem alten Smartphone?
Die umweltfreundlichste Möglichkeit, mit Elektroschrott umzugehen, ist es, die Geräte zu reparieren und wieder zu verkaufen oder zu verschenken. Aufgrund der zahlreichen verbauten Materialen ist es sehr aufwändig, ein Smartphone zu recyceln und die Rohstoffe wiederzuverwerten.
Was steckt im Smartphone?
Das Handy ist eine wahre Schatzkiste!
Jedes Mobiltelefon enthält ca. 60 verschiedene Materialien und darunter erhebliche Mengen der fünf begehrten Metalle:
Rohstoff | Gewicht pro Handy | Gesamtgewicht | Wert (in Dollar) |
SILBER | 250 mg | 325 t | 186 Mio. |
GOLD | 24 mg | 31 t | 1,1 Mrd. |
PALLADIUM | 9 mg | 12 t | 168 Mio. |
KUPFER | 900 mg | 12.000 t | 88 Mio. |
KOBALT | 380 mg | 4.900 t | 244 Mio. |
In einer Tonne Handys, das entspricht ca. 15.000 Stück, befinden sich im Durchschnitt 300 g Gold, 3 kg Silber, 120 kg Kupfer und etwa 100 g des sehr seltenen Palladiums. Da bis zu 80 % der Stoffe eines Handys recycelt werden können, lagert ein beachtlicher Rohstoffschatz in den Haushalten! Wenn alle drei Milliarden Handybesitzer je ein Gerät recyceln würden, könnte man 240 000 Tonnen Rohstoffe einsparen und Treibhausgase entsprechend vier Millionen Autos reduzieren.
Ressourcenfresser Smartphone
Der Lebensweg des Smartphones beginnt mit der Gewinnung und der Herstellung der Rohstoffe sowie dem Transport zum Produktionsstandort. Dabei können bereits einige 1000 Transportkilometer zusammenkommen. Dafür wird ebenso Energie aufgewendet wie bei der Montage eines Produktes. Ein Handy besteht aus 43 Prozent Kunststoff, 34 Prozent Keramik und Glas und 32 Prozent Metallen. Alle werden mit sehr hohem Energieaufwand gewonnen. Auch der Transport der Verpackung verbraucht Energie, der Weg des verpackten Gerätes zu den einzelnen Verkaufsmärkten ebenfalls. Die letztendliche Nutzung des Geräts benötigt zusätzlich Strom, der während seines Lebens verbraucht wird. All das summiert sich in dessen Ökobilanz.
Elektroschrott - Aufkommen: Deutschland liegt im oberen Mittelfeld
Gleich nach von den USA, China und Japan sind wir Deutschen im oberen Mittelfeld, wenn es um Elektroschrott-Verursachung geht. Allein im Jahr 2014 wurde hierzulande 1,8 Millionen Tonnen Elektroschrott produziert. Beachtlich ist jedoch, dass die Länder USA und China nur in den absoluten Zahlen vorne liegen. Betrachtet man das Elektroschrott-Aufkommen pro Einwohner, liegen europäische Länder weiter vorn: Top Fünf sind hier Norwegen (28,3 Kilogramm/Einwohner), die Schweiz (26,3 kg/Einwohner), Island (26 kg/Einwohner), Dänemark und Großbritannien. Deutschland liegt auf Einwohner gesehen mit 21,6 kg betrachtet dahinter. Zum Vergleich: Für den afrikanischen Kontinent liegt die Menge pro Einwohner durchschnittlich bei 1,7 Kilogramm.
Insgesamt belief sich die Schrottmenge für Europa für 2014 (Russland mitgerechnet) auf 11,8 Millionen Tonnen.
Unser Tipp:
Bei gepflegtem Gebrauch halten die Geräte bis zu drei Jahre, wenn man zwischendurch mal einen neuen Akku anschafft (oder einbauen lässt). Und das ist bis auf Weiteres auch der beste Tipp, um umweltschonend Mobiltelefone zu nutzen: Man sollte sie möglichst lange verwenden. Wer braucht schon wirklich einmal im Jahr ein neues Handy?
Um den immer mehr werdenden Elektroschott aufkommen entgegenzuwirken, vereinfacht kaputt.de die Handy Reparatur für den Endverbruacher. Zusätzlich unterstützt kaputt.de lokale Handy Werkstätten durch eine größere Auffindbarkeit und dient als zuverlässiger Handy Ersatzteil Großhändler für Reparateure.
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Recht auf Reparatur
Recht auf Reparatur
Viele unserer smarten Alltagsbegleiter und elektrischen Geräte sind heute so gebaut, dass man sie nur schwer reparieren kann. Auch Ersatzteile bekommt man oft nur schwer oder sie sind sehr teuer. Ein Recht auf Reparatur kann dies ändern. Die ersten Schritte sind auf dem Weg: Mit dem Koalitionsvertrag von 2021 wird das Recht auf Reparatur offizieller Bestandteil der deutschen Regierungspläne. Aber: Wie geht es weiter und was tut sich auf europäischer Ebene? Wie sieht das Recht auf Reparatur weltweit aus? Unser "Recht auf Reparatur - News Ticker" soll dir helfen, auf dem Laufenden zu bleiben. Wir tragen für dich die neuesten Artikel und Nachrichten zusammen. Egal, ob einschneidende Neuerungen, Stellungnahmen oder Hintergrundinformationen zum Thema: Du findest alles auf einen Blick.